Ein Frage der Haltung

#2 Nachhaltigkeit

Für ElringKlinger gibt es eine wesentliche Erfolgsbedingung und die lautet Nachhaltigkeit – ökologisch verträglich, sozial gerecht und ökonomisch sinnvoll. Nicht nur deswegen hat der Konzern 2023 eine zentrale Abteilung gegründet und eine neue Strategie zur Nachhaltigkeit aufgesetzt, die als eine der fünf Erfolgsfaktoren in die Konzernstrategie SHAPE30 einfließt. Strategisches Denken und Handeln wurde in sechs Handlungsfeldern gebündelt, die gleichzeitig die Leitplanken für eine Vielzahl an Aktivitäten bilden.


Im Jahr 2024 betrug die weltweite Bevölkerungszahl bereits mehr als 8 Mrd. Menschen, Mitte des Jahrhunderts werden es laut UN-Angaben voraussichtlich knapp 10 Mrd. sein. Menschen, die ein Recht auf frische Luft, sauberes Wasser und eine gesunde Ernährung haben sollten. Bereits heute verbraucht die Menschheit die vorhandenen natürlichen Ressourcen schneller als diese sich regenerieren können. Zudem steigen die Treibhausgasemissionen seit Beginn des 21. Jahrhunderts an – auf zuletzt 39 Mrd. Tonnen CO2 – mit erheblichen Auswirkungen auf das Klima. Der dadurch verursachte Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Ein zügiges und entschlossenes Handeln ist für eine lebenswerte Zukunft unabdingbar. Doch dafür ist auch eine Gemeinschaftsleistung notwendig. Denn die große Wirkung entfaltet sich nur dann wirklich spürbar, wenn alle an einem Strang ziehen – und zwar unternehmens- als auch länderübergreifend.

Bei ElringKlinger ist ein verantwortungsbewusstes Handeln fest in der Unternehmens-DNA verankert: Schon der Firmengründer Paul Lechler hat soziale Verantwortung gelebt und mit seinem Vater in den 1870er Jahren vereinbart, den zehnten Teil der Erträge für wohltätige oder gemeinnützige Zwecke einzusetzen. Diese soziale Ausrichtung wird heute noch über die Lechler-Stiftung, welche im Mittelpunkt der Lechler-Familie als Mehrheitsaktionär der ElringKlinger AG steht, fortgeführt. So setzt auch ElringKlinger seine Leidenschaft für Technologie und Innovation zielorientiert ein – für eine nachhaltige und sozial gerechtere Zukunft. Der Konzern ist überzeugt, dass die künftige Mobilität und der technologische Fortschritt nur im Einklang mit dem Menschen und der Natur möglich sind. Deshalb hat ElringKlinger seine Nachhaltigkeitsausrichtung in seinem Unternehmenszweck fest verankert: Pioneering innovative technologies for a sustainable future.

» Nachhaltigkeit ist eine Gemeinschaftsleistung. Es gelingt nur dann wirklich spürbar, wenn alle an einem Strang ziehen – und zwar unternehmens- als auch länderübergreifend. «

Die Vision des Konzerns ist es, als bevorzugter Partner für Kunden und Stakeholder die nachhaltige Mobilität von heute und morgen aktiv mitzugestalten. Dafür setzt ElringKlinger im Rahmen der SHAPE30-Konzernstrategie auf fünf Erfolgsfaktoren. Einer davon umfasst die Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen. Dies beinhaltet soziale und ökologische Themen wie auch den Bereich der Unternehmenssteuerung. Im Rahmen dieses Erfolgsfaktors legt der Konzern die Eckpfeiler für seine Nachhaltigkeitsausrichtung fest, die thematisch aus sechs Handlungsfelder bestehen: Produkte und Innovationen, Produktion und Umwelt, Verantwortung in der Lieferkette, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gesellschaftliches Engagement und Unternehmensführung. Für jedes Handlungsfeld wurden Ziele gesetzt, Maßnahmen definiert und Verantwortlichkeiten abgeleitet. Zur Umsetzung der Handlungsfelder erweiterte der Konzern die Organisationsstruktur und gründete eine Nachhaltigkeitsabteilung, die gemeinsam mit den Fachabteilungen in sogenannten Sustainability Steering Groups die Nachhaltigkeitsthemen gebündelt vorantreibt. Das Sustainability Council überprüft jährlich den Fortschritt der Nachhaltigkeitsstrategie. Ihm gehören neben dem Vorstand auch die Entscheidungsträger der jeweiligen Handlungsfelder an.


Produkte
und
Innovationen

ElringKlinger möchte mit seinen Produkten und Innovationen einen maßgeblichen Beitrag zur klimaneutralen Mobilität der Zukunft leisten. Deshalb achtet ElringKlinger bei der Entwicklung neuer Produkte nicht nur auf den wirtschaftlichen Nutzen, sondern auch auf die ökologischen Auswirkungen. Auf seinem Weg hin zu einer ganzheitlichen zirkulären Wirtschaft, in der die Ressourcen und Materialien in einem geschlossenen Kreislauf gehalten werden, hat sich der Konzern zwei wichtige Ziele gesetzt: Zum einen sollen Emissionen über den Lebenszyklus von Produkten berechnet werden, zum anderen sollen Produkte in ihren Entwicklungsphasen nach umweltfreundlichen Designprinzipien gestaltet werden. Warum ist das so wichtig? Gerade zu Beginn eines Entwicklungsprozesses von neuen, innovativen Produkten werden – auch in Sachen Nachhaltigkeit – die grundsätzlichen Produktmerkmale festgesetzt, sodass alle wesentlichen Einflussfaktoren auf den CO2-Fußabdruck des Produktes minimiert werden können.


Produktion
und Umwelt

Ein weiteres tiefgreifendes Anliegen von ElringKlinger sind die Emissionen, die im eigenen Wirkungsbereich sowie in den vor- und nachgelagerten Lieferketten des Konzerns entstehen – die sogenannten Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen. 2024 errechnete ElringKlinger konzernweit ehrgeizige wissenschaftsbasierte Klimaziele, die im Einklang mit dem globalen 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens stehen. Konkrete Maßnahmen zur Erreichung der errechneten Reduktionsziele für die Scope-1- und Scope-2-Emissionen wurden bereits evaluiert und teilweise umgesetzt. Neben der Steigerung der Energieeffizienz an den Standorten gehören dazu die vermehrte Eigenstromerzeugung, der verstärkte Bezug von Grünstrom, die schrittweise Umstellung des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge und die Sensibilisierung der Beschäftigten in ihrem nachhaltigen Verhalten. Den größten Hebel zur Einsparung von Treibhausgasemissionen hat ElringKlinger bei den Scope-3-Emissionen, die ungefähr das 16-fache der Scope-1-Emissionen und Scope-2-Emissionen im Konzern darstellen. Über entsprechende Maßnahmen sollen auch bei den Scope-3-Emissionen jährliche Reduktionen erzielt werden. Diese umfassen z. B. die vermehrte Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen aus emissionsarmen und nachhaltigen Quellen, die Weiterentwicklung von bestehenden Lieferanten hin zu nachhaltigeren Produkten sowie die Umstellung auf eine klimafreundlichere Logistik.

» ElringKlinger möchte mit seinen Produkten und Innovationen einen maßgeblichen Beitrag zur klimaneutralen Mobilität der Zukunft leisten. «


Verantwortung
in der Lieferkette

Die Integration des Nachhaltigkeitsaspektes in die Lieferkette hat in den vergangenen zwei Jahren einen völlig neuen Stellenwert erhalten. Lange Zeit waren Kosten, Termintreue und Qualität die entscheidenden Faktoren bei der Auftragsvergabe. Nun liegt das Augenmerk auch auf dem Umgang mit Menschenrechten und auf fairen Lieferketten. Deshalb setzt die Unternehmensgruppe seit dem Jahr 2024 auf die aktive Einbindung der Lieferanten in den konzerneigenen Nachhaltigkeitsansatz. So werden beispielsweise über Selbstauskunftsfragebögen die Nachhaltigkeitsangaben der Lieferanten noch genauer abgefragt und überwacht. Da ElringKlinger nun noch enger mit den Lieferanten zusammenarbeitet und gleichzeitig ein Multiplikator und Entwicklungspartner in Nachhaltigkeitsthemen ist, wird der Konzern den Kundenanforderungen, den gesetzlichen Vorgaben sowie seinen Sorgfaltspflichten auch außerhalb der Unternehmensstandorte gerecht.


Gesell-
schaftliches Engagement

Neben dem großen Engagement in der Lieferkette ist es ElringKlinger gleichermaßen wichtig, die Gesellschaft im direkten Umfeld seines Wirkungsbereichs aktiv mitzugestalten. Genau wie Firmengründer Paul Lechler unterstützt der Konzern eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte in den Bereichen Bildung, Sport, Soziales und Kultur. Für eine gezieltere Verteilung von finanziellen und materiellen Mitteln bündelt ElringKlinger seine Sponsoring-Aktivitäten und handelt nach einheitlichen Kriterien. Damit will ElringKlinger genau die Menschen erreichen, die im Umfeld der Unternehmensstandorte wohnen und Unterstützung benötigen.


Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter

Auch innerhalb des Konzerns setzt ElringKlinger auf eine nachhaltige Unternehmenskultur, denn die innovativen Produkte von ElringKlinger entstehen durch die Leistung und das Engagement von knapp 9.600 Mitarbeitenden. Durch zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet ElringKlinger seinen Beschäftigten eine hochwertige fachliche und persönliche Entwicklung mit vielfältigen Karrierechancen. Auf einer digitalen Plattform stellt ElringKlinger sowohl Präsenztrainings als auch digitale Schulungsangebote zur Verfügung und ermöglicht ein flexibles, selbstverantwortliches Lernen. Denn gerade in Zeiten des Wandels ist das Lernen für die Beschäftigten entscheidend, damit sie sich persönlich weiterentwickeln können.

Für einen global agierenden Konzern sind die Themen Diversität, Chancengleichheit und Gleichbehandlung am Arbeitsplatz gleichermaßen wichtig. Gleichzeitig fördert der Konzern eine integrative Kultur ungeachtet genetischer und persönlicher Merkmale. Denn die Vielfalt innerhalb der Belegschaft sieht ElringKlinger als Bereicherung an. Sie belebt das Arbeitsumfeld und die Kreativität und steigert die Innovationskraft. Des Weiteren sind Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden wichtig für den Unternehmenserfolg. Deshalb bietet ElringKlinger gezielte Gesundheitsprogramme an, die sich positiv auf die Produktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirken. Hohe Arbeitssicherheits-Standards tragen dazu bei, Arbeitsunfälle zu vermeiden und eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Durch das Zusammenspiel aller Aktivitäten schafft ElringKlinger eine nachhaltige Arbeitsumgebung, in der jeder Mitarbeitende geschätzt, geschützt und gefördert wird.


Unter-
nehmens-
führung

Durch Prinzipien und Prozesse stellt ElringKlinger sicher, dass die ökologische und soziale Verantwortung in alle Geschäftsentscheidungen integriert und im Miteinander gelebt wird. Dazu gehören die Entwicklung von Richtlinien, wie z. B. dem Verhaltenskodex, oder auch der Aufbau von Compliance-Management-Prozessen mit funktionsfähigen Meldekanälen für Compliance-Themen. Daneben gewinnt die Betrachtung und Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen im Rahmen des bestehenden Risikomanagement-Prozesses zunehmend an Bedeutung. Ziel dabei ist es, finanzielle und umweltbezogene Risiken zu reduzieren und die langfristige Stabilität des Unternehmens zu sichern. Durch eine offene und einheitliche Kommunikation zu Nachhaltigkeitsthemen schafft ElringKlinger volle Transparenz. Gleichzeitig fördert der Konzern das Stakeholder-Engagement in Nachhaltigkeitsthemen, wie beispielsweise durch die aktive Diskussion über Nachhaltigkeitsziele, -maßnahmen und effektive Lösungsansätze.

Im Jahr 2024 hat ElringKlinger wichtige Weichen im Bereich Nachhaltigkeit gestellt, um den Konzern noch klimafreundlicher und sozial gerechter aufzustellen. Damit alle gesetzten Nachhaltigkeitsziele innerhalb der einzelnen Handlungsfelder in den kommenden Jahrzehnten erreicht werden können, geht es nun darum, den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen. Dazu braucht es weitere Innovationen, technologischen Fortschritt und neue Ideen der Beschäftigten, die auf die einzelnen Handlungsfelder einzahlen. ElringKlinger will als gutes Beispiel vorangehen und auch andere davon überzeugen, stärker auf Nachhaltigkeitsaspekte zu achten. Denn für ElringKlinger ist Nachhaltigkeit mehr als eine Strategie. Es ist eine Haltung, die das Handeln prägt und den Konzern befähigt, eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen mitzugestalten.


Nachhaltigkeitsprojekte

Erster Produktionsstandort arbeitet emissionsfrei

Ab dem Jahr 2025 wird ElringKlinger an allen europäischen Standorten mit Strom produzieren, der zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen, d. h. aus Windenergie, Sonnenenergie und Wasserkraft, stammt. Für die Wärmeversorgung und einige Produktionsprozesse greift ElringKlinger noch auf Erdgas als Brückentechnologie zurück. Ziel ist es, den Gasverbrauch durch alternative Energiequellen schrittweise zu ersetzen. Gelungen ist das am Standort im bayerischen Gelting. Die installierten Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft als Wärmequelle und wandeln diese in Wärmeenergie um, welche zur Beheizung der Produktionshallen genutzt werden kann. Die vollständig benötigte Energie des Werkes wird fortan aus CO2-neutralen Quellen bezogen.

ElringKlinger-Mitarbeitende sammeln drei Tonnen Müll

Bei den europäischen Clean-Up Days sammelten Mitarbeitende von ElringKlinger in der Türkei, in Spanien und an zwei deutschen Standorten bei Wind und Wetter in der Umgebung der ElringKlinger-Werke in Summe drei Tonnen Müll. Sie befreiten die Natur dabei von Plastik, Autoreifen und Restmüll. Für jedes gesammelte Kilogramm Müll spendete der Konzern einen vorab festgelegten Geldbetrag und der Vorstand rundete die Spendensumme anschließend auf. Am Ende der Aktion kamen 32.000 EUR zusammen, die der türkischen Organisation Ahbap übergeben wurde. Diese unterstützt Opfer von Umweltkatastrophen und wird das Geld für den Bau einer neuen Schule verwenden.

Lobo-Team – Gemeinsam Gutes tun

ElringKlinger unterstützt seine Mitarbeitenden dabei, eigene Nachhaltigkeitsideen umzusetzen. Wie vielfältig und kraftvoll diese sein können, zeigen die Aktivitäten, die ein Nachhaltigkeits­team am mexikanischen Unternehmensstandort – unter dem Namen Lobo-Team (Spanisch: Wolf) – im Jahr 2024 durchgeführt hat. Die 11-köpfige Gruppe führte bereits mehrere Mitarbeiterschulungen zu Recyclingthemen durch, legte einen Gemüse- und Obstgarten am Unternehmensstandort an, organisierte Bildungsgespräche mit Spezialisten – u. a. zu den Themen Ernährung, Umgang mit Arbeitsstress und persönlichen Finanzen – und richtete eine Unternehmensbibliothek ein. Darüber hinaus sammelte das Team über das gesamte Jahr 2024 mehr als eine Tonne PET-Verschlüsse, die durch eine Vereinigung an ein Recyclingunternehmen verkauft wurden. Der Erlös wird zur Behandlung von krebskranken Kindern eingesetzt. Auch ein Waisenhaus in unmittelbarer Nähe des Unternehmensstandorts wurde durch Sachspenden unterstützt. Durch das kollektive Engagement konnte am Standort Wissen geteilt, innovative Ideen gefördert und Verantwortung übernommen werden.

Ein gutes Miteinander – BruderhausDiakonie und ElringKlinger

ElringKlinger engagiert sich überwiegend im regionalen Umkreis seiner Konzernstandorte. Eine besondere Verbindung pflegt der Konzern zu der gemeinnützigen, christlich-diakonischen Stiftung BruderhausDiakonie. Bereits seit mehr als zwanzig Jahren kontrollieren und verpacken Menschen mit Behinderungen, die von der BruderhausDiakonie betreut werden, Schraubensätze für ElringKlinger. Die langjährige Zusammenarbeit ist auf ein hohes Engagement vieler Personen zurückzuführen, die mit viel Freude und Enthusiasmus ihrer Aufgabe gewissenhaft nachkommen.